Fotos © Karpati Zarewicz, Benno Klandt
Mothers. Lovers. Revolutionists.
»Die Geringschätzung gegen Komponistinnen im Allgemeinen ist von einer unbekümmert resoluten, keinem Hindernis ausweichenden, in froher Energie ihren Weg gehenden Engländerin über den Haufen gerannt – fast hätt’ ich gesagt: geboxt – worden (…), die gezeigt hat, dass die Weiblichkeit kein Hemmnis für ursprüngliche tondichterische Produktion ist«, schrieb ein Kritiker 1911 über Ethel Smyth. Und beleuchtete damit den zutiefst tragischen Umstand, dass in der Kunstgattung Komposition Frauen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein so gut wie nicht wahrgenommen wurden.
Hier ist großer Nachholbedarf zu verzeichnen, was Mezzosopranistin Marta Wryk und Pianistin Sina Kloke als Steilvorlage für ein moderiertes Konzert nehmen.
Sie stellen darin Lieder, Musik und Leben ausgewählter Komponistinnen vor, etwa der in Kroatien und München beheimateten Dora Pejačević, der multi-talentierten deutschen Pianistin und Komponistin Clara Schumann, der Französin Germaine Tailleferre, die kühne Lieder über weibliche Lust und Frivolität geschrieben hat, der Ukrainerin Stefanija Turkewytsch, die 1972 eine »Weltraumsymphonie« komponierte, außerdem Florence Price, die auch als Person of Color mit Diskriminierung zu kämpfen hatte. Und natürlich die bereits erwähnte Ethel Smyth, deren Oper »The Wreckers« in Deutschland aktuell wieder in Spielplänen zu finden ist.