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Deutscher
Schauspiel von John von Düffel
nach der gleichnamigen ZDFneo TV-Serie von Stefan Rogall
Zwei Familien erleben, wie sich ihr Alltag verändert, nachdem eine rechtspopulistische Partei zunächst die Wahlen gewonnen hat – und nun allmählich beginnt, die Gesellschaft umzubauen.
Die Schneiders und die Pielkes leben in guter Nachbarschaft. Man hilft sich gegenseitig, grillt zusammen und übersieht geflissentlich die unterschiedlichen politischen Ansichten. Die beiden Söhne sind beste Freunde und Klassenkameraden.
Dann kommt die Bundestagswahl – und die »blaue Partei« mit ihren rechtsnationalen Tönen gewinnt tatsächlich die Mehrheit.
»Endlich kriegen die da oben mal einen Tritt in den elitären Arsch«, denken sich die einen – und legen gleich noch ein paar ideologische Brocken mehr auf den deutschen Gemüts-Grill. Die anderen, selbsternannte Gutmenschen und überzeugte Demokraten, fragen sich bleich vor Schreck: »Wie konnte so etwas passieren?« Auf den Mikrokosmos dieser zwei benachbarten Familien heruntergebrochen, beschreibt »Deutscher« den Riss, den diese angenommene politische Zäsur durch unsere Gesellschaft gehen lässt.
Mit John von Düffel – langjähriger Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ab der Spielzeit 2025/26 Intendant des Bamberger E. T. A.-Hoffmann-Theaters – konnte ein hochversierter Autor für die Bühnenadaption gewonnen werden. Seine Bearbeitung wertet nicht und klagt nicht an, sie beobachtet. Entstanden ist eine fiktionale gesellschaftliche Versuchsanordnung, die zunehmend Gefahr läuft, bedrohlich nahe zu kommen.
theaterlust. München | Apollo Theater Siegen
Regie: Thomas Luft | Kostüm: Sarah Silbermann
mit Anja Klawun, Edith Konrath, Andreas Hertel, Johannes Schön