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Der Theaterdirektor in Nöten
Eine Opernsatire von Domenico Cimarosa
Dieses musikalische Kleinod ist eine bissige und lebensnahe Satire auf den Opernbetrieb, einschließlich der damit verbundenen Intrigen, Liebesaffären, Erfolge und Misserfolge. Während alle bestrebt sind, möglichst viel Vorteil aus dem Unternehmen zu ziehen, wird geprobt, werden Allianzen geschmiedet und kräftig intrigiert im Streit um Liebe, Ruhm und Karriere. Die Dinge spitzen sich zu, bis am Ende der von allen bedrängte Direktor auch noch mit der Kasse durchbrennt…
Goethes verschollene Lieblings-Opera Buffa »Die Theatralischen Abentheuer oder Der Theaterdirektor in Nöthen« wurde von der lautten compagney nach mehrjähriger Forschung wieder zum Leben erweckt! Die Aufführung entspricht der historischen Bühnenkunst und der Ausstattung der frühen 1790er-Jahre. Die
Botschaft ist zeitlos: Wo viele Egoismen zusammenkommen, wird ein Projekt verhindert statt befördert. Und auch im 18. Jahrhundert gab es schon so etwas wie »Me too«.
1787 hatte sich Goethe in Rom für Cimarosas Oper »L’impresario in angustie« begeistert. Wieder in Weimar, übersetzte er eigenhändig das Libretto von Giuseppe Maria Diodati und schuf als frisch gebackener Theaterdirektor eine eigene deutsche Fassung, der er weitere Arien von verschiedenen Komponisten hinzufügte. Mit der Uraufführung am 24. Oktober 1791 am wenige Monate zuvor eröffneten Weimarer Hoftheater begann der Siegeszug dieser Oper durch die deutschen Bühnen. Später erstellte Goethes Dramaturg Christian August Vulpius unter Hinzufügung von Mozarts »Der Schauspieldirektor« eine zweite Version. Keine dieser Fassungen ist jedoch vollständig erhalten. In dieser neu geschaffenen Rekonstruktion kann man nun auch in Schweinfurt den »Theaterdirektor in Nöten« erleben.
Libretto von Giuseppe Maria Diodati, deutsche Übersetzung Babette Hesse
eingerichtet nach der Weimarer Fassung von 1791
in deutscher Sprache
Theater an der Klassik Stiftung Weimar | Liebhabertheater Schloss Kochberg | lautten compagney, Berlin
Musikalische Leitung: Wolfgang Katschner
Musikalische Assistenz: Daniel Trumbull
Regie: Nils Niemann | Kostüme: Jan Hoffmann | Einrichtung: Ulrike Becker
Produktion: Silke Gablenz-Kolakovic
mit Max Rößeler / Simon Robinson (Bass-Bariton), Cornelius Uhle (Bass-Bariton), Christian Pohlers (Tenor), Alessia Schumacher (Sopran), Johanna Kaldewei (Sopran), Christoph Kurzweil (Bass) und der lautten compagney