Fotos © Christina Iberl
Gespenster
Oper in einem Akt von Torstein Aagaard-Nilsen
frei nach Henrik Ibsen
In Meiningen führte Georg II. Henrik Ibsens »Gespenster« 1886 erstmals mit großem Erfolg öffentlich im deutschsprachigen Raum auf. In skandinavischen Ländern war das Drama Ibsens hingegen lange umstritten, da es Tabuthemen der Zeit in den Fokus rückt.
Helene Alving plagen zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes Erik Erinnerungen an seine Affären und ihre eigene heimliche Liaison. Vor der Gesellschaft und ihrem Sohn Osvald hielten sie das Konstrukt einer scheinbar heilen Welt aufrecht.
Seit 2015 ist Torstein Aagaard-Nilsens Musik in Meininger Konzerten zu hören, 2016 folgte der Auftrag für sein erstes Musiktheater – eine Oper nach Ibsens »Gespenster«. Die Librettistin Malin Kjelsrud löst sich dabei deutlich von der Vorlage. Sie lässt die Oper am Tag der Beerdigung Eriks spielen und stellt Narzissmus, Geldgier und ein gestörtes Mutter-Kind-Verhältnis ins Zentrum – Probleme, die das Handeln der Personen in der Jetztzeit begründen. Die dunkel-schaurigen Schattierungen Aagaard-Nilsens atmosphärischer Klangflächen könnten die menschlichen Abgründe und gespenstischen Erinnerungswelten trefflicher nicht abbilden.
Uraufführung – Auftragswerk
Solistinnen und Solisten des Staatstheaters Meiningen, Meininger Hofkapelle
Musikalische Leitung: Philippe Bach
Regie: Ansgar Haag
Bühne: Dieter Richter
Kostüme: Kerstin Jacobssen
Dramaturgie: Julia Terwald