Daniel Kehlmanns Stück kombiniert messerscharfe Dialoge mit kauzigem Thekenraunen und feiert das Eckkneipen-Kammerspiel als Genre: lokal versus global, Rollkoffer-Take-Off versus Lauschangriff übers Fenster zum Hof. Die Figurenpsychologie sitzt, die Verbalspiralen scheinen kein Ende zu nehmen. Eine
explosive Mixtur, die an »Das Leben der Anderen« und »Enigma« erinnert!
Berlin-Prenzlauer Berg. Am Ende dieses Sommertags wird nichts mehr so sein wie zuvor. Schauspielstar Daniel ahnt davon nichts. Die Loft-Wohnung ist schick, seine Ehefrau auch, die Kinder hat die Nanny im Griff. Alles läuft – alles bilingual – und eine Rolle in einem Superheldenfilm ist in Aussicht. Als Daniel schnell noch in der Eckkneipe einkehrt, sitzt dort Bruno. Der hat lange auf diesen Moment gewartet. Ein Verlierer der Wiedervereinigung, Gentrifizierungsopfer im Berliner Ex-Osten, ein Ewigübersehener nimmt Rache. Daniel ist seine Zielscheibe. Bruno weiß nicht nur über dessen Filme, sondern auch über sein
Privatleben erstaunlich gut Bescheid. Der stets souverän wirkende Kinostar sieht sich plötzlich mit gut gehüteten Geheimnissen konfrontiert. Karriere und Ehe stehen auf dem Spiel…
Der 1975 geborene Schriftsteller Daniel Kehlmann zählt zu den Topstars der deutschsprachigen Literaturszene und ist verantwortlich für Bestseller wie »Die Vermessung der Welt« und »Tyll«. »Nebenan« ist sein neuestes Schauspiel.